Nachdem die Expert*innen der Energieagentur im Gemeinderat sehr gut für Solarkollektoren geeignete Flächen entlang der A96 vorgestellt hatten, fordern die Gräfelfinger Grünen, dieses Potential unverzüglich zu nutzen. Gemeindeeigene Flächen sollen die Vorreiterrolle übernehmen.
Schon in Kürze könnte in Gräfelfing der Anteil der Erneuerbaren Energieträger an der Stromversorgung von 3% auf 15% steigen.
Experten aus dem unter Schirmherrschaft von Landrat Dr. Christoph Göbel gestarteten Projekt 29++ halten das durchaus für möglich! Dazu müssen Solar-Anlagen auf die autobahnnahen Freiflächen gebaut werden, die teilweise im Eigentum der Gemeinde Gräfelfing stehen. Die Abbildung zeigt die Situation. Mit dieser Maßnahme könnte relativ kurzfristig ein großer Schritt in Richtung des Klima-Ziels gelingen, bis 2030 den CO2-Ausstoß der Gemeinde gegenüber 2010 zu halbieren. Natürlich ist das auch ein großer Schritt in Richtung einer nachhaltigen und günstigen Energieversorgung für die Gräfelfinger Bürger in Zeiten großer energiepolitischer Unsicherheiten.
Die Maßnahme wurde im Maßnahmenkatalog, den der Umweltausschuss der Gemeinde beschlossen hat, denn auch mit Priorität 1 versehen. Soweit die gute Nachricht. Allerdings sind für die Detailprüfung und Entscheidung 24 Monate vorgesehen.
Das ist eindeutig zu lange. Die Grün-Unabhängige Fraktion hat deshalb beantragt, „sehr zeitnah“ auf den ausgewiesenen Flächen Sonnenkollektoren zu installieren. Wir sehen täglich die immer schlimmere Klimakatastrophe überall auf der Welt. Da müssen wir, wenn wir schon die Gelegenheit haben und auf diese hingewiesen wurden, unverzüglich handeln. Da die Gemeinde im ausgewiesenen Bereich eigene Flächen besitzt, kann und sollte sie hier vorangehen.
Nun sind die gemeindeeigenen Flächen teilweise für den Bau einer Umgehungsstraße reserviert. Bis in die Spitze der Verwaltung wird befürchtet, dass die Nutzung der Flächen für die Energiewende dazu führt, dass die Umgehungsstraße nie mehr zu realisieren sein wird. Diese Befürchtung ist unbegründet!
Denn bis eine neue Straße alle Phasen von Planung, Beschluss, Vergabe und Vorbereitung durchlaufen hat, dauert es immer mehrere Jahre, zumal wenn die vorhandene Planung bereits vom Kreistag abgelehnt wurde. Sollte man dann tatsächlich eine Umgehungsstraße bauen wollen , werden die Solarmodule wieder abgebaut und verkauft oder an anderer Stelle verwendet. Der Energieertrag wird bis dahin voraussichtlich die Kosten ausgeglichen haben. Die Wirtschaftlichkeit von Solaranlagen wird typischerweise mit einer Lebensdauer von 20 Jahren kalkuliert. Danach können die Flächen ohnehin anderweitig – also auch für eine Umgehungsstraße – genutzt werden.
Wir halten es deshalb für unverantwortlich, die Energiewende zu verzögern wegen einer Option auf eine Straße, für die es aktuell keine Realisierungsmöglichkeit gibt.
Wenn die solare Nutzung tatsächlich mit höchster Priorität umgesetzt wird, hilft sie uns allen, in der gegenwärtigen Krisensituation unsere Lebensqualität zu erhalten und vielleicht unseren Kindern einen kleinen Teil der heraufziehenden Klimaprobleme zu ersparen. Dazu sollte die Gemeinde aus unserer Sicht nach Kräften beitragen.


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