Am 29. April wurde von der Autobahndirektion Südbayern der nächste Teil der Machbarkeitsstudie zum Autobahn-Südring vorgestellt. Anders als von vielen erwartet, gab es bezüglich der ober- bzw. unterirdischen Trassenführungen keinerlei Änderungen. Allerdings ist die einzige Variante, die Gräfelfing überhaupt nicht betroffen hätte (südlich von Gauting) ausgeschieden. Somit stellt es sich wie folgt dar:
- Die Variante, bei der ein vollständiger Tunnel unter München vorgesehen ist, wird wohl bei der nächsten Variantenreduktion herausfallen. Würde sie doch realisiert, so müsste die Lindauer Autobahn zwischen Gräfelfing und Pasing auf 8 Spuren verbreitert werden.
- Die übrigen 10 Varianten beginnen alle mit einem Autobahnkreuz bei Gräfelfing und
- verlaufen bis zu einer Tunneleinfahrt auf Höhe der Ortsgrenze zu Planegg oberirdisch
(8 Varianten mit einem Abstand zur Wohnbebauung von minimal etwa 250 Meter) - oder sie verlaufen in Richtung Kraillinger Sanatoriumswiese komplett oberirdisch: (2 Varianten mit einem Abstand zur Wohnbebauung von minimal etwa 700 Meter)
Für alle Varianten hat der Verkehrsplaner Prof. Kurzak zudem festgestellt: das gibt „fast keine Entlastung für Gräfelfing“.
Eine ähnliche Feststellung musste er übrigens auch bezüglich der Entlastung des Nord-Ost-Teils des Autobahnrings treffen. Diese Entlastung, die stets ein Hauptargument für die Südring-Planung war, beläuft sich nur auf dürftige 6 bis 7 % !
Der Preis für Gräfelfing ist hoch (aber natürlich auch in den anderen Gemeinden des Würmtals, des Isartals und des Hachinger Tals):
- Lärm und Abgase in Wohnort-Nähe
- riesige Flächen gerodeten Waldes
- massive Einschnitte in die Natur
Und dann gibt es noch den Preis, den der deutsche Steuerzahler zu zahlen hat. Dieser liegt nach der aktuellen (und sicher noch steigerungsfähigen) Planung zwischen 350 Mio. € (komplett oberirdisch an Gräfelfing, Planegg, Krailling und Stockdorf vorbei und dann durch das Grubmühler Feld) und gut 1,4 Mrd € (Tunnelbeginn zwischen Gräfelfing und Planegg mit südlicher Weiterführung zur Garmischer Autobahn)
Wir fordern deshalb auf, sich gegen diese Planung zu wehren. Dies kann z.B. per Unterschrift erfolgen (im Foyer des Rathauses, in der Drogerie Fiedler oder im Blumenladen Langmack)
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