Das Atomunglück im japanischen Fukushima hat sich am 11. März zum vierten Mal gejährt und der Atomausstieg und die Energiewende scheinen dringlicher denn je. Wir gedenken in einer Mahnwache den Opfern dieses Unglücks und machen darauf aufmerksam, dass die Energiewende momentan an allen Fronten ausgebremst wird. Fukushima darf nicht vergessen werden.

Gräfelfinger Grüne gedenken der Katastrophe von Fukushima
Vor 4 Jahren ereignete sich in Japan eine dreifach-Katastrophe: Um 14.46 Uhr Ortszeit erschütterte ein Erdbeben der Stärke 9,0 den Norden Japans. 390 000 Häuser stürzen ein, Straßen, Brücken, Schienen und Strommasten werden schwer beschädigt. In der Atomanlage Fukushima Daiichi sind zu diesem Zeitpunkt 3 der 6 Reaktoren in Betrieb und werden automatisch abgeschaltet. Da während des langsamen Herunterfahrens der Reaktoren weiterhin Wärme abgeführt werden muss und die Stromversorgung unterbrochen ist, schalten sich die Notstromaggregate automatisch ein und pumpen Kühlwasser durch die Anlage.
Um 15:30 Uhr überrollt ein Tsunami die Nordostküste Japans. Das Erdbeben hatte sein Epizentrum unter dem Pazifik und löste so eine Welle von bis zu 30 Meter Höhe aus. Durch Erdbeben und Tsunami starben in Japan über 18 000 Menschen, derer wir zunächst gedenken wollen.
Die dritte Katastrophe hat einen anderen Charakter: Sie wirkt nicht unmittelbar und sichtbar wie Erdbeben und Tsunami, sondern unsichtbar, langsam und anhaltend: Die Atomkatastrophe. Das Atomkraftwerk Fukushima Daiichi wird von einer 14 Meter hohen Welle des Tsunami erfasst. Die Keller mit den Notstromaggregaten und Kühlpumpen werden überflutet. Das führt zum Totalausfall aller Systeme. Die Folge: Unkontrollierte Kernschmelze in allen drei Reaktoren, Explosion der Blöcke 1 (am 12.3.), 3 (am 14.3.) und 2 (15.3.) bei denen jeweils große Mengen hoch radioaktiven Materials freigesetzt werden. Ohne Kühlung geraten auch die Abklingbecken der Reaktoren 4, 5 und 6 außer Kontrolle, Reaktor 4 explodiert ebenfalls. In der Folge müssen immer mehr Menschen evakuiert werden, zunächst 77 000 aus der 20km-Zone, dann weitere 80 000 aus der 30km-Zone und besonders betroffenen Ortschaften.
Vier Jahre nach der Katastrophe können über 100 000 Menschen immer noch nicht in ihre Ortschaften zurückkehren. Die Atomkatastrophe ist unsichtbar, langsam und anhaltend. Der Hiroshima-Überlebende und international anerkannte Strahlenmediziner Dr. Shuntaro Hida drückt das so aus: „Die Opfer von Tschernobyl und Fukushima sind heute noch nicht einmal alle geboren.“
Wir fordern deshalb im Gedenken an diese anhaltende Atomkatastrophe
- Atomkraftwerke schnellstmöglich abschalten!
- Keine Bad Bank für Atomkraftwerke!
- Keine Subventionierung neuer Atomkraftwerke in Europa genehmigen!
- Energiewende auf allen Ebenen zügig weiterbetreiben!
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